Es war nicht absehbar, wieweit uns diese Liquiditätsschwemme (zu viel Geld, das hysterisch nach Anlagemöglichkeiten sucht und dabei die Logik aus dem Spiel lässt) führen würde. Es wären durchaus auch 6200 oder 6400 DAX-Punkte drin gewesen. Jetzt waren es eben nur 5900.
Aber etwas anderes war klar: Liquidität ist sehr sprunghaft. So schnell wie sie in einen Markt hineinspringt, so schnell kann sie auch wieder abgezogen werden. Wir haben auf dieses Szenario hingewiesen, dass die Liquiditäts-Hausse jederzeit und abrupt zu Ende gehen kann. Solche Käufer sind von sehr kurzfristigem Denken geprägt und keineswegs mit langfristigen Investoren zu vergleichen, die einen Markt und seine Aktien aus Überzeugung und zumindest mittelfristig kaufen. Solch schnelles Geld wird auch als „zittrige Hände“ bezeichnet, die sehr schnell wieder ihr Geld zurückziehen, sobald es auch nur den Anschein hat, etwas ungemütlicher zu werden.
Der Dollar war so günstig zu bekommen, dass viele Investoren sich in eben diesem Dollar verschuldet haben und mit diesem Kredit nun Aktien kauften. (Auch und besonders europäische). In diesem Zusammenhang haben sie die aufgenommenen Dollar in Euro gewechselt (Euro wurde fester, Dollar schwächer) um europäische Aktien zu kaufen. Plötzlich erscheinen neue Risiken am Horizont. Einerseits die Erkenntnis, das die Aktien viel zu weit voraus gelaufen sind, andererseits enttäuschende Zahlen aus der realen Wirtschaft. Zumindest konnten diese sich stabilisierenden Zahlen bei weitem nicht mit der großen Euphorie der Aktienkurse Schritt halten.
Dazu kommt die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen einer großen Grippepandemie. Mögliche Leitzinserhöhungen wurden auch noch diskutiert und insgesamt hat man wieder mehr auf die negativen Argumente geschaut, die gleichwohl in den Monaten zuvor genauso vorhanden gewesen wären, wenn man sie hätte sehen wollen. Aber so sind nun mal die Märkte.
Also flieht diese sprunghafte Liquidität genauso schnell wieder aus den Märkten, wie sie hinein geflossen ist. Die zittrigen Hände zucken zurück. Entweder es gelingt nun, die starken Hände (langfristige Investoren wie Buffett) zu überzeugen, dass die Situation günstig ist und die Aktien jetzt wieder ein Schnäppchen, oder es wird sehr schnell wieder bergab gehen. Offen gestanden sehe ich letzteres Szenario im Augenblick für das wahrscheinlichere an. Die nächsten Kursziele unterhalb von 5300 wären dann zunächst bei 4500 zu suchen. Hier müsste man sich die Situation dann erneut ansehen.
Die zittrigen Hände zahlen ihre Dollarkredite zurück, indem sie (auch europäische) Aktien verkaufen, diese Euros wieder in Dollar wechseln (Dollar wird stärker) und ihre Kredite ablösen.
Die Charttechnik und die Logik lassen auf einen starken Kursrückgang schließen. Möglich, dass es zuvor nochmals zu einer Erholung in Form einer Jahresendrallye kommt, ausgemacht ist das aber längst nicht.
Entschärfen würde sich die Situation erst wieder über 5750 und durchatmen wäre ab 5900 angesagt.
Kommentare
Also: wie kann ich als kleiner Durchschnittsfuzzi an der Börse investieren? Ist es möglich, dass ich per z.B. internet ein kleines, eigenes Depot anlege und realtime "trade"? Also jeden Tag die Börse live verfolge und wenn mir danach ist, z.B. eine Verkaufs- oder Kauforder aufgeben? Könntet Ihr da vielleicht mal eine "Anleitung" schreiben?
Mit meiner Hausbank möchte ich so wenig wie möglich zu tun haben....
Oh, Mann- jetzt habe ich mich sicher als Oberdepp geoutet...!
jetzt muss ich erst einmal eine Lanze brechen. Jeder fängt einmal von unten an, sogar der Tellerwäscher hat es so angestellt und wurde dann Millionär. Immer esrt einmal den Ball flach halten. Viel Erfolg.
Gruß
Hubert.
eröffne bei einer beliebigen Bank ein Depotkonto und du kannst an der Börse mitspielen. Als Beispiele dienen da Comdirekt, DiBa und Sparda... Dort kannst du (bei Comdirekt weiß ichs genau, die anderen sollten das auch haben) auch Realtimekurse abfragen, wobei das nicht zwangsläufig nötig ist. Meistens kauft man über einen Börsenmakler zu einem gewissen Kurs, den man vorher festlegt, die Aktien ein. Wird das Limit nicht vom Aktienkurs erreicht, dann werden auch keine Aktien eingekauft. Umgekehrt genauso: Willst du Aktien verkaufen, setzt du im Normalfall ein Limit. Wird dieses Limit erreicht, verkauft der Makler deine Aktien. Ansonsten eben nicht. Naturlich gibts zum Kauf und Verkauf noch mehr Optionen, die sprengen aber den Rahmen des Kommentars...
Gruß
Thomas
meine Gedanken zur gestrige Meldung zu Warren Buffet: "Warren Buffet kauft Eisenbahnlinie für 44Mrd Dollar"
Geht hier Warren Buffet im Zuge einer drohenden Hyperinflation auf Nummer Sicher und legt seinen Besitz in "Anfassbares" an ?
Wie ich gelesen habe, hat er sich bei dem Deal mit ca 10Mrd verschuldet.
Ist nach so einer Investition mit weiteren größeren Investitionen zu rechnen ?
Viele Grüße
metroo
Ich würde so einiges geben, um die Zeit zurück zu drehen.Meine Unschuld verlor ich in den 90-iger Jahren.
Da werden dich hier so manche beneiden! Trotzdem sollte man über sein Geld nachdenken.Geld langfristig und spekulativ auf dem Sparbuch liegen zu lassen ,ist mit großer Wahrscheinlichkeit falsch. Bei Edelmetalle braucht man zb. nicht direkt an die Börse .Doch wenn man unbedingt sein Kreislauf trainieren möchte, dann braucht man einen Broker. Da findet man viele im Netz.Ich habe Flatex und bin mir nicht sicher, wie lange es die Bank für Investition. und Wirtschaft noch macht.
Ein Teufelskreis....und irgendwann muss ich in Aktien, sonst hat es die Bank.
Es kann doch so einfach sein, eine Anlageentscheidung zu treffen.
Ich bin Zocker und kann einen Anfänger nur davon abraten!!
Sinnvoller ist es, professionell langfristige Anlageentscheidungen zu treffen.
Mal sehen, wie gut sich diesmal Herr Müller schlägt.
Ich höre auf keinen Profi im kurzfristigen Bereich,sondern auf Indikatoren.
Wer kein Werkzeug zum zocken hat, der soll es bleiben lassen!!!
Mit sehr wenig Geld zu zocken macht Sinn,weil man nur aus Schmerzen lernt.
Bei virtuelle Konten ist der Lerneffekt bei null.
Viel Erfolg und achte auf dein Kreislauf!
RP
jeder startet irgendwann , bin zwar nicht der herr müller aber ich denke hier kann ich trotzdem weiterhelfen .
HIer wäre ein link der einige ( nicht alle) online broker vergleicht .
http://www.online-broker-vergleich.de/onlinebroker.php?seite =1
das sollte helfen da man hier sehr schön sämtliche kostens usw sieht
in diesem sinnde
happy trading
Einen schönen Tag noch!
Wenn es einmal gehen sollte, sein Geld in 'hartes Geld' möglichst schnell umzuwandeln, kann es sein, dass man schneller "off" ist als man denkt...
Bist Du sicher, dass das Geld, das auf einem "Server" liegt - im (doomsday-) Ernstfall viel wert ist?
Es gibt nichts übereine kleine Raiffeisenbank oder Sparkasse 'vor Ort', wo man weis, welchen Berater man 'direkt' ansprechen kann (und der dann vor Ort evtl. sogar eine 'Erfüllungspflicht' hat....). Und technisch sind diese regelmäßig auch nicht viel schlechter ausgestattet als eine Direktbank
Grüße
"gandalf" - und jetzt mach ich mir wieder ein wenig in die Hosen...
Denn was soll ich mit einem Börsenbrief, wenn ich ihn nicht umsetzen kann, will ja keine Riesensummen investieren -hab' ich gar nicht - sondern mal "üben".
Eine "totsichere" Fondsanlage bei der Bank ist faktisch schon weg...man war ich blod..und ansonsten halt ich's mit Dirks Ratschlägen + Tagesgeld.
ich gebe nur zu bedenken, dass 80% aller Trader vor die Wand fahren, wenn sie nicht absolut professionell an die Sache herangehen und dazu gehört viel Wissen. Ich habe es sein lassen, auch viel Verlust gemacht und werde die Börse die nächsten Monate nicht mehr anfassen sondern nur interessiert mitverfolgen.
Gruss,
Christian
Gruss TQ
Und was ist wenn die Hausse weitergeht weil die Fed die Leitzinsen nicht anhebt?
Ich hätte vor einem weiteren Anstieg mehr Angst als vor einer Korrektur! Bei einem weiteren Anstieg ginge die Zitterparty mit steigendem Crashpotential weiter. Durch eine kräftige Korrektur würde sich die Situation erstmal entschärfen.
Denke auch das Buffet die Eisenbahn nur gekauft hat um etwas "Anfassbares" in der Hand zu haben. Das ist sicherlich auch der Grund warum GM an Opel festhält.
ich kann dich gut verstehen. wenn die reichen über die börse so viel geld absahnen, da möchte mann als kleiner doch auch ein wenig gewinne machen. ein gut gemeinter rat: lege nur geld an, welches du wirklich nicht brauchst. anfangs wirst du dich wundern, wie schnell es weg ist. lege dir doch erstmal ein musterdepot an, zahle virtuell 1000€ ein und versuche das geld über 3 monate zu halten. in dieser zeit wirst du fesstellen, ebenso wie ich seinerzeit, dass du überhaupt nicht weißt, was du da machst und es wird dir bewust, wieviel du für die paar flocken gearbeitet hast. solltest du dich dann entscheiden, dich bis über beide ohren mit bücher einzudecken um zu lernen, jeden tag eine fülle von berichten und informationen quer zu checken um daraus deine eigenen schlüsse zu ziehen, dann bist du auf einem guten weg.
ein gutes musterdepot kannst du hier einrichten. es ähnelt dem realen konto von flatex sehr.
http://www.boerse.ard.de/
wichtig ist hier, dass du auch eine frei wählbare bearbeitungsgebühr eingibst.
10 euro sollten reichen.
viel glück